Hamburg

Oberbillwerder in Hamburg

Am südöstlichen Rand von Hamburg entsteht derzeit auf ca. 124 Hektar ein neuer Stadtteil. In diesem sollen zukunftsfähige Mobilität und Infrastruktur eine bedeutende Rolle spielen.

Mobility Hubs für die Mobilität der Zukunft

Wo heute noch Felder die Landschaft prägen, sollen bald Mobility Hubs und Wassergärten entstehen. Der Masterplan für Oberbillwerder wurde vom Hamburger Senat im Februar 2019 beschlossen. Nun schließen sich Fachplanungen und die Bebauungsplanung an.

Connected City

Das Leitbild der vernetzten und funktional durchmischten Stadt soll für Oberbillwerder prägend sein. Das heißt: kurze Wege für die Bewohner*innen und weniger Verkehr durch eine schnelle Erreichbarkeit von Nahversorgungseinrichtungen, Veranstaltungsorten und Arbeit- bzw. Ausbildungsstätten. Schulen und Kitas sollen auf naturnahen, sicheren Wegen erreichbar sein.

Öffentlicher Raum mit wenig Autos

Nicht zugeparkte Straßen, sondern grüne Wegverbindungen sollen als Verkehrsachsen die Nachbarschaften in dem neuen Stadtteil verbinden. Tempo-30-Straßen, Parkverbotszonen, grüne Inseln und eine verkleinerte Verkehrsfläche für den Autoverkehr sollen dabei helfen.

Autos, Motorräder und Transporter sollen perspektivisch nur ein Fünftel des Gesamtverkehrs in Oberbillwerder ausmachen. Ziel ist es, eine angenehme Umgebung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu schaffen – das heißt, insbesondere auch die Alternativen zum eigenen Auto wesentlich zu stärken.

Mobility Hubs

Kern des Mobilitätskonzepts sind elf Quartierszentren mit vorgelagerten Quartiersplätzen, die später das Zentrum der Nachbarschaften bilden sollen. Die Mobility Hubs, welche höchstens 250 Meter von den Wohnungen entfernt sein werden, bündeln dann sowohl Pkw-Parkplätze als auch Nahversorgung, Energieproduktion, Veranstaltungsräume und intelligente Mobilitätsangebote.

In diesen wird es ausreichend Stellplätze für Fahrräder, Sharing-Angebote (Carsharing und Verleih von Fahrrädern und Lastenrädern), zentrale Paketstationen und Veranstaltungsräume geben. Zudem können sich die Planer*innen hier auch autonome Shuttlebusse vorstellen, auf welche die Anwohner*innen umsteigen können.

Ohne Bus und Bahn geht es nicht

Wichtig für die Integration des neuen Stadtteils ist nicht zuletzt eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. So liegt im Süden des Quartiers der S-Bahnhof Allermöhe, von dem die Bewohner*innen innerhalb von 16 Minuten den Hamburger Hauptbahnhof erreichen können. Eine Erhöhung der Kapazität der S-Bahn durch mehr Wagen wird angestrebt.

Darüber hinaus werden voraussichtlich zwei Buslinien verlängert, die Oberbillwerder mit anderen Stadtteilen verknüpfen. Die Bushaltestellen werden unter anderem an den Mobility Hubs positioniert.

Attraktive Radinfrastruktur

Der Kern einer guten Radinfrastruktur im Wohnquartier sind sichere, wettergeschützte, ausreichend große und ebenerdig erreichbare Fahrradabstellplätze in direkter Nähe zu den Wohnungen. Auf diese Qualitätsmerkmale wird im Masterplan für Oberbillwerder großer Wert gelegt.

So soll die Veloroute 9, ein bestehender Radschnellweg in die Hamburger Innenstadt, entlang der S-Bahntrasse ausgebaut werden.

Steckbrief Oberbillwerder

  • Akteure: IBA Hamburg GmbH (Projektentwicklung), ADEPT (Entwicklung des Masterplans), Karres+Brands,Transsolar Energietechnik GmbH, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg, Bezirksamt Bergedorf
  • Mobilitätsangebote: Multimodale Mobilitätsstationen, Attraktives und barrierefreies Fußwegenetz, Carsharing, Bikesharing, Komfortables und sicheres Fahrradparken, ÖPNV-Anbindung, Parkraumbewirtschaftung
  • Anzahl Wohneinheiten: 7.000 Wohneinheiten (ca. 15.000 Bewohner*innen)
  • Zeitlicher Rahmen: bis Mitte/Ende 2030
  • PKW-Stellplatzschlüssel: 0,6 PKW/Wohneinheit (inkl. Besucherstellplätze)
  • Bestand oder Neubau: Neubau (in Planung)
  • Ort: Hamburg-Bergedorf